Fahrzeug-Setup geändert – eine Baustelle weniger!

Es gibt Leute, die schütteln nur den Kopf darüber. Aber manche Sachen müssen einfach sein. In den vergangenen 7 Tagen habe ich mein Funk-Setup im Auto überarbeitet.

Das FT-7900 von Yaesu habe ich bereits eine ganze Weile im Auto eingebaut. Die Antenne war aber bisher immer als Magentfuß in verschiedenen Farben, Formen und Größen auf dem Dach herumgelungert. Auch der Lautsprecher im fliegenden Aufbau auf der Hutablage hat mich irgendwann genervt.

So habe ich mich schon seit längerem mit dem Gedanken befasst, eine Antenne einzubauen, wollte aber partout kein neues Loch in das Bloch bohren. Es blieb also nur die Lösung, die vorhandene Radioantenne zu ersetzen.

Viele schwören ja auch Procom. Allerdings konnten mich deren Produkte aus zwei Gründen nicht überzeugen:

  1. Die Produkte sind sehr hochpreisig (eine Weiche kostet ca. 150 Euro, die Antenne mit Fuß nochmal etwa 120-150 Euro). Die Qualität der Produkte will ich dabei überhaupt nicht in Frage stellen, der Preis scheint durchaus gerechtfertigt.
  2. und viel ausschlaggebender Grund: Die Antenne ist mit maximal 25 Watt, die Weiche mit maximal 35 Watt belastbar. Natürlich habe ich im Ortsbetrieb meistens auf die kleinste Sendeleistung geschaltet – aber das FT-7900 kann bis zu 50 Watt Ausgangsleistung, die Reserve will ich auf jeden Fall haben.

Unterm Strich musste also eine Lösung außerhalb von Procom her. Nach einigem Suchen und Recherchieren lautet das Setup nun wie folgt:

  • Yaesu FT-7900 für 145/433 MHz. Ausgangsleistung von 5 bis max. 50 Watt (2m)/45 Watt (70cm). Abgesetztes Bedienteil mittels Trennkit YSK-7800 in der Mittelkonsole unter der Klima/Lüftungsbedieneinheit verbaut. Sende-Empfangsblock in der Reserverad-Mulde im Kofferraum.
  • Tiefentladeschutz TES 12 von ELV als Batterieschutz. Maximale Belastbarkeit liegt bei 10 Ampere, das FT-7900 zieht maximal 9 Ampere bei höchster Ausgangsleistung. Der Abschaltwert kann in 0,5-Volt-Schritten von 10 bis 12 Volt eingestellt werden. Ich habe ihn auf 12 Volt eingestellt, damit ist immer entsprechend Reserve für den Startvorgang vorhanden.
  • Antennenweiche 2m/70cm/Rundfunk von WIMO, die mit maximal 100 Watt belastet werden kann. Die Weiche ist Plug-and-Play einbaufertig. Die Funkanschlüsse sind in BNC ausgeführt, das Radio wird über einen handelsüblichen F-Stecker angeschlossen.
  • Da die Einbauhöhe zwischen Blech und Dachhimmel-Verkleidung nur begrenzt ist, wurde hier ein extra-flacher PL-Fuß eingebaut. Das Koaxkabel ist über den Dachholm in die Reserverad-Mulde geführt.
  • Als Strahler kommen von Diamond die Modelle CR-77 (30 cm Länge, bis 100 Watt belastbar) und NR-770HSP (100 cm Länge, mit Feder an der Basis, bis 200 Watt belastbar) zum Einsatz. Standardmäßig ist die kurze Antenne montiert, der lange Strahler wird aber im Kofferraum mitgeführt und kann jederzeit montiert werden.
  • Der Lautsprecher ist von der Hutablage in den Mitteltunnel hinter die Handbremse gewandert. Einer von zwei Flaschenhaltern wurde geopfert und der Lautsprecher mittels passgenauem Schaumstoffeinsatz montiert. Der Schall wird jetzt zwischen den Sitzen zum Ohr hochgestrahlt. Die Lautstärke kann jetzt reduziert werden und die hinteren Fahrgäste brauchen keinen Gehörschutz mehr.

Weiche, lange Antenne und Einbaufuß haben mich jetzt etwa 100 Euro gekostet. Das andere Material war ja bereits vorhanden. Einbauzeit komplett ca. 3-4 Stunden.

Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Micha, DL1IFW, der seine Zeit und sein Know-How im Fahrzeugausbau eingesetzt hat und mir den Antennenfuß montiert hat. Gestern habe ich dann die restlichen Kabelarbeiten vorgenommen und den Umbau somit abgeschlossen.

Bisheriger Eindruck: Funkt einwandfrei!

2 Gedanken zu „Fahrzeug-Setup geändert – eine Baustelle weniger!

  1. DO6DAD - Steffan

    Nun muss ich mal wieder bei dir vorbei schauen!
    Schönes Projekt, dass steht mir (irgendwann) auch noch bevor. Aktuell ist bei mir lediglich das Bedienteil des Kenwood TM-D710 mit einer Halterung befestigt. Die Mainunit liegt hinter dem Beifahrersitz, damit ich auch noch etwas hören kann.
    Antenne ist eine Glas-Klemmantenne von JWX – obwohl ich bei einem über 10 Jahre alten Passat wohl mitlerweile auch einfach eine Antennenhalterung einbohren könnte – Geld gibt`s für das Auto bei einem eventuellen Verkauf ohnehin nicht mehr 😉

    Warum nutzt du den „standardmäßig“ nur die kleine Antenne?

    Schön, dass es Leute gibt, die es besser machen! Alles Gute
    73
    Steffan, DO6DAD

  2. admin

    Für die OV-Telefonie über die umliegenden Relais reicht mir der kurze Stummel. Wenn ich länger Strecken fahre und dann auch Direkt-QSO mache, dann ist der große Strahler natürlich die bessere Lösung. Das ist der einzige Hintergrund.

    73 de Chris, DL1DRK

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